Verbesserung der Benutzermodellierung durch Maschinelles Lernen

• Benutzermodellierung als offener Lernprozeß [Pohl],
  • offen bedeutet, daß Benutzermodellierungssysteme Annahmen aller Art über Benutzer darstellen und verarbeiten können, sowie zur Gewinnung der Benutzerinformationen mit beliebigen Partnern (anderen Anwendungen) kommunizieren können und für beliebige Anwendungen zu Verfügung gestellt werden können;
    
  • Lernprozeß, es werden Annahmen über den Benutzer und über Benutzergruppen auf der Basis von beobachtetem Verhalten kontinuierlich neu gebildet und revidiert.

  Abbildung 1 zeigt, wie mögliche Lernverfahren in den Benutzermodellierungsprozeß eingebettet werden können: einkommende Beobachtungen müssen als für die Verarbeitung durch das Lernverfahren geeignet erkannt und ggf. vor der Verarbeitung noch transformiert werden. Das Lernverfahren bildet Annahmen über den Benutzer (unter Einbeziehung von Kontext- und Historieninformation). Ebenso können im Benutzermodellierungssystem vorhandene Domänenmodelle und auch die bisher erarbeiteten Benutzermodellinhalte berücksichtigt werden. Die Weiterleitung von Annahmen an ein Benutzermodell kann durch Schranken für Stärke- und Konfidenzwerte eingeschränkt werden.

• Es kann erwartet werden, daß der Einsatz von Methoden des Maschinellen Lernens zu verschiedenen Verbesserungen des Benutzermodellierungsprozesses führt:
  • Durch die Einbindung verhaltensorientierter Benutzermodellierung können mehr Informationen in das Benutzermodell einfließen;

  • Die Aufgabe, entscheidende Teile des beobachtbaren Benutzerverhaltens auszuwählen und daraus Annahmen zu formen, kann zum großen Teil an Lernverfahren delegiert werden;

  • Die Bildung von Annahmen über den Benutzer kann durch geeignete Lernverfahren kontextbezogen und weniger ad hoc durchgeführt werden.

  • Durch Revisionsmöglichkeiten werden Lernverfahren auch der Benutzermodelldynamik gerecht;

  • Durch Offenheit wird erreicht, daß Informationen aus unterschiedlichen Quellen zum Benutzermodell beitragen und es daher individueller werden kann;