Definitionen
Ein Benutzermodell ist das Wissen über einen Benutzer das ein Ayatem speichert, das explizite Annahmen über alle Benutzeraspekte, die vielleicht für das Dialogverhalten des Systems und seine Repräsentation relevant sein könnten, enthält.
[Kobsa, 1985].
Annahmen eines Systems über
können als Benutzermodell bezeichnet werden.[Kobsa, 1985]
Im Kontext der Mensch-Maschine-Interaktion bildet ein solches Nutzermodell, -oder Dialogpartnermodell- die Grundlage für Reaktionen des Dialogsystems auf menschliche Eingaben. Annahmen des Systems über Pläne und Ziele des Nutzers erlauben ein gewisses Entgegenkommen in der Erfüllung der Aufgaben bspws. eines Informations- und Auskunftssystems. Dieses Entgegenkommen, äußert sich z.B. in Bereitstellen von Informationen die zur Problemlösung für den Nutzer, notwendig sind, jedoch nicht explizit erfragt wurden:
Beispiel a:
Nutzer: Wo befindet sich der nächste Bankautomat?
System: Der nächste Automat befindet sich in der Karlstraße. Wenn Sie jedoch für die Nutzung des Automatens keine Gebühr von 10 DM entrichten möchten, empfehle ich Ihnen den Automaten in der Großen Sraße .
Das System in Beispiel a inferiert aus der Anfrage des Nutzers nach dem Standort, die Absicht des Nutzers, Geld mittels eines Bankautomaten abzuheben. Um eine möglichst kostengünstige Ausführung dieses Plans zu gewährleisten, gibt das System Zusatzinformationen und stellt somit ein Beispiel für ein kooperatives Dialogsystem dar.
Neben solchen Modellen die auf Annahmen aus einem festverdrahteten Weltwissen des Systems über Nutzer im allgemeinen beruhen (s.o.), existieren Anwendungen, die Nutzermodelle als Basis zur Einschätzung individueller Nutzer verwenden. Solche Anwendungen treten in jüngerer Zeit, -vor allem im Information Retrieval Kontext-, oft auf. So sind beispielsweise Systeme die sich mittels eines Nutzermodells ein Bild von den Interessen und Suchgewohnheiten eines Internetanwenders oder eines Datenbanknutzers machen, inzwischen recht häufig anzutreffen.
Wie diese Systeme arbeiten und welche Methoden bei der Auswahl und Repräsentierung der verwendeten Nutzermodelle Anwendung finden, darin sollen die weiteren Abschnitte dieser Arbeit einen Einblick erlauben.
Anm.: Ein Beispiel für ein etwas weniger kooperatives System dessen Nutzen aufgrund eines fehlerhaften Nutzermodells begrenzt ist, könnte so aussehen:
Beispiel b:
Nutzer: Wie öffne ich diesen Fallschirm?
System: Ziehen Sie bitte an der Kordel an ihrer Brust! Ich darf Sie darauf hinweisen, daß die Zeit bis zum Aufschlag nicht mehr ausreicht um den Fallschirm vollständig zu entfalten. Trotzdem noch einen schönen Tag!